Neuer Klassik:Sommer in Bad Hofgastein. Elisabeth Fuchs im Interview.

Elisabeth Fuchs Konzert: Sommer in Badhofgastein. Foto: Erika Mayer

Johann Strauss war hier, Schubert auch. Mozart selbst zwar nicht, aber seine Mutter. Man munkelt sogar, dass die heilenden Quellen des Gasteinertals zur Empfängnis des berühmten österreichischen Komponisten beigetragen hatten. So oder so kann man sich einig sein, dass das Gasteinertal eine lange klassische Musiktradition hat. Einer, der man mit dem alljährlichen Gasteiner Konzert:Sommer gerecht werden will.

Philharmonie Salzburg, Bad Hofgastein Foto: Erika Mayer
Die Philharmonie Salzburg unter der künstlerischen Leitung von Elisabeth Fuchs legt die Klassik in Bad Hofgastein diesen Sommer neu auf.

Deswegen hat sich der Kur- und Tourismusverband Bad Hofgastein für den Sommer 2018 etwas ganz Besonderes ausgedacht: In Zusammenarbeit mit der Philharmonie Salzburg unter der Leitung ihrer Dirigentin Elisabeth Fuchs entstand ein neues Klassik-Konzept, das dieses Jahr in Bad Hofgastein Premiere feiert. Und man darf auf den Konzert:Sommer gespannt sein, immerhin zeichnete sich die umtriebige, künstlerische Gründerin der Philharmonie schon für international beachtete Programme verantwortlich. Und gründete zudem vor 10 Jahren die Kinderfestspiele in Salzburg. Da wollten wir bei der 42-jährigen schon mal genauer nachfragen und trafen uns mit Frau Fuchs zum Interview!

Liebe Frau Fuchs, trotz Ihres jungen Alters sind Sie ja fast schon ein alter Hase in der Salzburger Klassikwelt. Was hat Sie dazu bewegt, das neue Klassik-Konzept für Bad Hofgastein zu gestalten? Zum einen liebe ich das Gasteinertal, es hat eine ganz besondere Ausstrahlung und zum anderen finde ich das Team in Bad Hofgastein sehr offen, neugierig und tatkräftig, sodass die Chemie zwischen uns von der ersten Besprechung an so gut gepasst hat, dass die Ideen nur so sprudelten. Ich hoffe, viele davon werden in den nächsten Jahren umgesetzt.

Was verbinden Sie denn persönlich mit dem Gasteinertal? Der Spirit des Tals hat mich bereits vor Jahrzehnten erfasst. Sobald man durch den Tunnel (bei der Abzweigung der B311 am Anfang des Tals – Anm. d. R.) gefahren ist, öffnet sich eine andere Welt, ähnlich wie beim Musizieren, wo ich auch in eine andere Welt eintauche. Der doch stressige Alltag ist dann wie weggeblasen.

Klassik ist ja nunmehr in der jungen Generation nicht mehr ganz zeitgemäß – würde man meinen. Was macht Klassik gerade für junge Leute interessant? Es geht immer um Qualität, Leidenschaft und Energie. Wenn diese Komponenten passen, dann erreicht die Klassik alle Menschen jeden Alters und aller sozialen Schichten.

Wer oder was war Ihre Muse in der Gestaltung des Klassiksommers für Bad Hofgastein? Meine Muse ist ein freier Kanal zu meiner Kreativität. In der richtigen Umgebung mit den richtigen Menschen ist dieser Kanal frei und es kann Tolles entstehen.

Zum Programm des klassischen Kultursommers: Was sind Ihre persönlichen Highlights und was empfehlen Sie unseren Gästen nicht zu verpassen? Meine Highlights sind die drei großen Orchesterkonzerte: Zum einen die Eröffnung mit „Best of Hollywood“ am 25. Mai, dann der Gala Abend“ mit Startenor Juan Diego Florez am 21. Juli und zum Saisonende die italienische Musiknacht mit Mendelssohns “Italienischer” Ende September. Auf keinen Fall verpassen sollte man die Alm:Klassik–Konzerte. Und sollte man mit Kindern unterwegs sein, dann unbedingt auch eines der Familienkonzerte besuchen, die im Juli und August jeweils an Freitagen um 16 Uhr stattfinden.

Juan Diego Florez in Bad Hofgastein Foto: Kristin Hoebermann

Anm. d. R.: Juan Diego Florez ist ein peruanisch-österreichischer Tenor, der als führender Vertreter des seltenen und schwierigen „leichten Tenore di grazia“ gilt – einer eher hellen Stimmfärbung (Timbre). Wer dieses Konzert am 21. Juli besuchen will, bucht ab 227 Euro pro Person ein Ticket inklusive zwei Übernachtungen in einem ausgewählten Hotel in Bad Hofgastein.

Mögen Sie dem Laien unter uns vielleicht erklären, was ein Salonorchester ist und wieso es zu Bad Hofgastein passt? Neben den großen Orchesterkonzerten, den Alm:Klassik-Konzerten mit kleineren Ensembles und den Familienkonzerten spielen wir fast 90 Kammermusikkonzerte. Kammermusikensembles musizieren in der Besetzung von drei bis acht Musikern, je nach Programm. An manchen Tagen haben wir, um auch die Tradition des Kurorchesters programmatisch zumindest teilweise fortzusetzen, Konzerte mit dem Titel „Johann Strauss Sommerkonzerte“. Diese werden jeweils vom Salonorchester der Philharmonie Salzburg gespielt (Anm. d. R.: Das Saisoneröffnungskonzert findet am 9. Juni statt). Dabei musiziert ein Streichquintett, also zwei Geigen, eine Bratsche, ein Cello und ein Kontrabass – zusammen mit einem Solobläser, meist Klarinette, und dazu noch wahlweise Schlagzeug oder Klavier. An manchen Tagen spiele ich auch im Salonorchester mit – am Drumset (lacht).

Ihre Quintessenz zum Kultursommer in Gastein/Bad Hofgastein in drei Worten? Mit der Philharmonie Salzburg wird der Kultursommer in Bad Hofgastein mitreißend, vielseitig, berührend.

Wir danke für dieses Gespräch und widmen uns voller freudiger Erwartung jetzt schon mal ganz der Klassik. Und dem Bergsommer.

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