Peter macht für uns den Resort Check: Graukogel

Skifahrer im Sonnenschein am Graukogel

Der Graukogel über den Dächern von Bad Gastein gehört nicht zu den größten Skigebieten des SalzburgerLandes. Für viele sportliche Skifahrer jedoch zu den allerbesten! Kein Wunder, dass auf den breiten Hängen des Naturschneebergs bereits 1958 Weltmeisterschaften im alpinen Skilauf stattfanden. 

Großer Geschichte und großen Geschichten begegnet man in Bad Gastein auf Schritt und Tritt. Bei einem gemütlichen Spaziergang entlang der ehrwürdigen Hotels unten im historischen Zentrum, beim Nachmittagstee in einem der gediegenen Salons oder auch beim Skifahren am Graukogel. Denn auch wenn der Hausberg der ‚Bader’ sicherlich nicht zu den größten, spektakulärsten und weitläufigsten Skigebieten Gasteins zählt, so ist er doch Sehnsuchtsort vieler guter Wintersportler. Und das seit vielen Jahrzehnten. Schon beim Einsteigen in den Sessellift überkommt mich fast ein wenig nostalgische Stimmung. Es ist schon wahr was viele hier sagen: Mögen andere Resorts mit modernen Anlagen und unzähligen Pistenkilometern punkten – der Graukogel übertrifft sie alle mit seinem Charme.

Skifahrer am Graukogel vor der Bergwelt Gasteins

Carven auf historischen Hängen

Gemütlich und sanft schwankend geht es von der Talstation auf 1.079 m Seehöhe der Mittelstation entgegen. Rund um mich tiefverschneiter Wald, oben der prägnante Gipfel mit seiner unverkennbaren Silhouette. Immer wieder drehe ich mich um und genieße das Panorama auf Bad Gastein und die umliegende Bergwelt. Wie müssen sich wohl die besten Skifahrer der Welt im Jahr 1958 gefühlt haben, als sie hier ihren Weltmeisterschaftsrennen entgegenfuhren. Oder auch zu den insgesamt 19 Damen-Weltcup-Silberkrugrennen, die den Berg weltweit in die Schlagzeilen brachten. So mancher Läufer wurde hier zur Legende. Und ist es heute immer noch. Toni Sailer, Annemarie Moser-Pröll – um nur zwei zu nennen.

Breite, sonnige Piste am Graukogel mit einem Skifahrer

An der Mittelstation geht es für mich gleich mit dem nächsten Sessellift weiter bis ganz hinauf zur Bergstation. Auch wenn der Duft aus der Graukogelalm noch so verlockend ist. Jetzt habe ich erst einmal Lust auf Skifahren. Im Lift sehe ich unter mir schon die breiten, weitläufigen Pisten, die den Berg so beliebt bei den wirklich guten Skifahrern machen. Bis ganz hinunter ins Tal kann man sich hier voll und ganz seiner Carving-Leidenschaft hingeben und immer wieder seine ganz eigene Line finden. Die Pisten ziehen sich hauptsächlich durch dichten Wald und sind so auch bei schlechter Sicht gut zu fahren. Außerdem sind sie größtenteils windgeschützt. Informiert man sich über den Graukogel, so bekommt man sehr schnell zu hören, dass sein Nachteil der fehlende Anschluss zu den anderen Skigebieten Gasteins ist. Ein Nachteil? Für mich eher ein Vorteil, sind die Pisten dadurch ein absoluter Geheimtipp. Nicht selten findet man die perfekt präparierten Hänge menschenleer vor. Wartezeit an den Liften ist hier ein absolutes Fremdwort. Skifahrerherz, was willst du mehr?

Das Wasser des Graukogels

Für das Leben der Gasteiner hat der Graukogel seit vielen Jahrhunderten eine große Bedeutung. Denn auch wenn es kaum einen besseren Ort gibt, um im Winter auf Skiern die Pisten unsicher zu machen, so ist es doch das Wasser, besser gesagt das Trink- und Thermalwasser, das dieses Tal so einzigartig macht. Aus 17 Quellen am Fuße des Graukogels wird dieser Schatz aus dem Nationalpark Hohe Tauern gewonnen, nachdem das Niederschlagswasser hoch oben auf dem Berg, auf ca. 1.800 Metern versickert. Durch die vielen Gesteinsschichten auf gut 2.000 Meter sinkt es im Laufe der Zeit ab um viel später und erwärmt wieder in Bad Gastein auf rund 1.000 Meter Seehöhe hervorzutreten. Im Winter ist der Graukogel ein reiner Naturschneeberg, wie man ihn so kaum mehr findet. Für mich ein weiterer Pluspunkt, denn auch wenn man es gar nicht mehr gewöhnt ist, es ist einfach was anderes auf Naturschnee Skizufahren.

Die winterliche Natur am Graukogel

Inmitten der Königinnen der Alpenhölzer

Je weiter ich den Berg hinauffahre, desto mehr verändert sich hier auch die Natur um mich. Auf knapp 2.000 Höhenmetern angekommen, dominiert die Zirbe mittlerweile das Bild. Die ‚Königin der Alpenhölzer’ gehört zu den besonders robusten Pflanzen und trotzt Wind und Wetter oben im ausgesetzten Gelände. Manche Bäume hier sind zwischen 250 und 300 Jahre alt und bieten vielen Tieren und Pflanzen Lebensraum. Während man im Sommer auf dem Zirbenlehrweg in die Welt dieser außergewöhnlichen Pflanze eintauchen kann, werden jetzt im Winter spezielle Schneeschuhwanderungen angeboten.

Mittlerweile kommt die Bergstation der Graukogelbahn in Sicht und ich mache mich fertig zum Ausstieg. Rechts über mir thront der Gipfel im Licht der Wintersonne und macht Lust, diesem einmal mit Tourenskiern einen Besuch abzustatten. Wenn die Aussicht auf die 3.000er des Nationalparks Hohe Tauern hier schon so imposant und außergewöhnlich ist,  wie atemberaubend muss sie dann erst von dort sein? Oben angekommen sehe ich mich erstmal um. In beide Richtungen führen die Pisten nach unten zurück ins Tal. Ich entscheide mich für die FIS Rennstrecke von 1958 – anscheinend ein absoluter Geheimtipp unter den insgesamt 12 Pistenkilometern. Auf der B 3 geht’s zuerst zurück zur Mittelstation und dann weiter auf der B 4 zurück ins Tal. Skifahren auf historischen Hängen, wenn man so will. Wie gesagt: Große Geschichte und große Geschichten. Und wann schreiben Sie die Ihre hier am Graukogel?

Fazit:

Der Graukogel ist ein toller Berg für sportlich ambitionierte Fahrer, die sich auf das wesentliche konzentrieren möchten. Auf das Skifahren. Hier kommt man dann voll und ganz auf seine Kosten, wenn man sich mit wenigen, jedoch perfekt präparierten und abwechslungsreichen Pisten zufrieden gibt. Sucht man jedoch nach weiten Strecken und möchte man mehrere Täler an einem Tag auf den Skiern besuchen, dann ist man hier eher fehl am Platz. Trotzdem: Eines meiner absoluten Lieblingsresorts. Auch bei schlechter Sicht.

Weitere Infos finden Sie auf der Website der Gasteiner Bergbahnen.

Na, Lust auf Skifahren in Gastein bekommen? Hier geht’s zum Resort Check: Schlossalm – Angertal – Stubnerkogel, Resort Check: Dorfgastein-Großarl und Resort Check: Sportgastein

©Bilder und Video: Peter Zeitlhofer

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