Ski amadé – made my day: AUFLADEN in Dorfgastein.

Schneeschuhwandern Gastein Foto: Kristina Erhard

Den Berg atmen hören, sich der Natur bewusst werden und sukzessive den Ballast abwerfen: Das „Ski amadé – made my day“ Package richtet sich an alle, die bewusst „spüren“ wollen. Durch die richtige Atmung, sanfte Hatha-Yoga Übungen und die stille Meditation inmitten der Gasteiner Bergwelt. Auf zwei Beinen, Skiern und Schneeschuhen: Es ist die innere Einkehr die bei diesem geführten Ganztages-Ausflug gesucht und hoffentlich gefunden wird. Ein Erfahrungsbericht.

Früh morgens an der Talstation Fulseck.

Skigebiet Dorfgastein-Großarl
Das Skigebiet Dorfgastein ist mit dem Großarltal verbunden – samt einiger Kraftplätze, an denen man die Erdenergie spüren kann. Allerdings nur der, der dafür empfänglich ist.

Nein, ich bin kein Morgenmuffel. Zumindest sehe ich mich nicht als solchen. Leiser Selbstzweifel nagt an meinem, noch halb schlafenden ich. Es ist acht Uhr morgens und ich werde den heutigen Tag im Skigebiet Dorfgastein verbringen. Und zwar nicht – wie man denken würde – skifahrend, sondern bei einem Mix aus Ski, Yoga und Schneeschuhwandern. Um Körper und Geist in Einklang zu bringen, sich seiner Umwelt bewusst zu werden und vielleicht auch ein wenig Motivation für die ein oder andere kleine Veränderung nachhause zu bringen. Augenblicklich wäre ich schon über eine Tasse Kaffee froh. Vor dem Büro des Skischulbüros wartet schon unsere Ski- und Yogalehrerin auf uns – mit einem breiten Lächeln im Gesicht und ganz viel Motivation im Gepäck. Auch meine Laune hebt sich mit jedem Höhenmeter, den wir mit der Fulseck-Bahn überwinden. Raus aus dem frühmorgendlichen Talnebel, rein in die strahlende Bergsonne. Von der Bergstation fahren wir ein paar Meter mit den Ski zu dem sogenannte „Tor“ – einer Verengung zwischen zwei kleinen Gipfeln, die den Blick in das Großarltal freigibt. Dieser Ort ist einer der Kraftplätze in und rund um Dorfgastein, die anno dazumal von Hans Holleis studiert und ausgependelt wurden. Das nennt man übrigens Radiästhesie – lasse ich mir sagen, die Lehre von der (angeblichen) Strahlenwirkung auf Organismen. Alle Kraftplätze in Dorfgastein verfügen laut den Anhängern dieser Parawissenschaft über besondere „Erdkräfte“. Der perfekte Ort also, um mit sich selbst in Einklang zu kommen, sowie Muskeln und Gelenke sanft aufzuwärmen

Yoga macht munter.

Yoga in Dorfgastein
Yoga ist mehr als nur ein bisschen dehnen: Es geht darum, Körper und Geist in Einklang zu bringen.

Oh Mann, denke ich mir, wie soll ich mein inneres Ich spüren, wenn die Skischuhe so drücken? Unsere Yoga- und Skilehrerin motiviert uns mit sanfter Stimme , die Tadasana, die Berghaltung, einzunehmen. Die Übung soll uns erden, für das Skifahren stärkt diese Haltung die Konzentrationsfähigkeit, und vor allem das Gefühl für die Körperbalance. Doppelt gemoppelt und dabei meine ich, tatsächlich Energie zu spüren. Liegt das an der Sonne, die hinter den Wolken stetig ihre Kraft entwickelt? An der ruhigen Atmung und der frischen Bergluft? Was auch immer es sein mag, es wirkt. „Prana“ nennen die Yogis jegliche Form von Lebensenergie. Man kann sie über den Sauerstoff, aber auch über das Sonnenlicht aufnehmen. Zum Mobilisieren dehnen wir uns in eine kleine, Skischuh-taugliche Variation des Sonnengrußes: Vorbeugen (Dehnung der Beinrückseiten), Rückbeugen mit geöffneten Armen (Dehnen und Öffnen des Oberkörpers) und kraftvollen Standhaltungen (Kräftigung der gesamten Aufrichtemuskulatur). Okay, meiner Meinung nach kann es jetzt losgehen: Ab auf die Ski und Schwünge in den Schnee ziehen. Voller Prana und gut aufgewärmter Muskulatur.

Yeah, Skifahren!

Spiegelsee Dorfgastein
Am Spiegelsee atmet es sich besonders gut – das bezeugen auch die Baumbärte auf den Tannen.

Eins sei vorweg gesagt: Dorfgastein ist ein unglaublich gemütliches Skigebiet mit durchaus anspruchsvollen Pisten. Für unseren Yoga- und Balance-inspirierten Tag genau das richtige. Es geht nicht um Schnelligkeit, nicht um Geschick und Können, sondern einfach nur darum, den Fahrtwind zu spüren und seiner Energie (und auch Freude) freien Lauf zu lassen. Dazwischen halten wir noch am Spiegelsee, ebenfalls ein Kraftort. Die Tannen rund um den kleinen See tragen Baumbärte, ein Zeichen für reine und frische Luft. Prädestiniert dafür, ein paar Minuten mit Atemübungen verstreichen zu lassen. Und da höre ich es: Ein Grummeln tief aus meinem Bauch heraus. Und wieder. Verunsichert blicke ich hoch und merke, auch der Rest der Gruppe hat das Geräusch vernommen. Mit einem leichten Lächeln winkt unsere gute Yoga-Fee zum Aufbruch. In die Wengeralm. An den Mittagstisch. Halleluja.

Quinoa und die Prinzipien der yogischen Ernährung.

Zu den fünf Säulen des Hatha-Yogas gehört auch die richtige Ernährung. Die Erde, in Sanskrit „Prithivi“, versorgt uns mit Nahrung. Deswegen beziehen wir aus ihr ebenfalls Prana, die Lebensenergie. Das erklärt uns in einer rustikalen Stube in der Wengeralm Anke Kranabetter, ihres Zeichens Yogalehrerin, Wanderführerin und Ernährungsberaterin nach yogischen Prinzipien. Dazu wird uns ein Gewürztee gereicht – natürlich ohne Zucker. Die yogische Ernährung ist lacto-vegetarisch und erlaubt keinen Alkohol. Kaffee oder grünen Tee nur in Maßen. Da schrillen bei mir alle Alarmglocken. Allerdings: Der Gewürztee wärmt meinen Magen, irgendwie fühle ich mich wohl. Und ausgeglichen. Die Tür schwingt auf und der Hüttenwirt serviert dampfende Teller mit Quinoa und Nudeln samt frischem Gemüse. Dezent gewürzt, trotzdem vollmundig. So schmackhaft kann vegetarisch sein. Denkt sich vermutlich auch eben genannter Hüttenwirt, der das Gericht zum ersten Mal neben Schnitzel, Knödelsuppe und Kaiserschmarren auf seiner Karte stehen hat. Die Nachspeise allerdings zaubert Anke ein Stirnrunzeln in das Gesicht. Apfelstrudel? Jedoch: Nach eingehender Analyse und Betrachtung wird einstimmig entschieden, dass frische Äpfel, Zimt und selbstgemachter Blätterteig durchaus der yogischen Ernährung entsprechen. Die Erleichterung am Tisch war förmlich zu spüren.

Verdauungs-Schneeschuhwandern mit stiller Einkehr.

Skigebiet Dorfgastein mit der Kapelle bei der Wengeralm
Der Weg ist das Ziel, die Einkehr auch. Loslassen kann man nach einem Tag „Aufladen“ in Dorfgastein ganz bestimmt.

Der letzte Programmpunkt am heutigen Tage really made my day: Schneeschuhwandern abseits der Pisten durch einen ruhigen Wald, der immer wieder den Blick auf die Gasteiner Bergwelt freigibt. In ruhigen Schritten führt Anke die Gruppe an einer kleinen, gelben Kapelle vorbei in den Wald. Unsere Aufgabe ist es, im Kopfe ein Mantra zu kreieren, dass wir uns immer wieder im Gedanken aufsagen. Alternativ gibt uns Anke ein Mantra vor: Gesegnet der Platz an dem ich stehe, gesegnet der Weg auf dem ich gehe, gesegnet das Ziel für das ich heute lebe. Was zuerst äußerst spirituell und so gar nicht alltagstauglich klingt, entpuppt sich bei genaueren Gedankengängen als äußerst gegenwärtig: Man sollte einfach dankbar sein für das, was man hat. Jeden Tag. Und mit diesem Gedanken schließe ich meinen Erfahrungsbericht ab. Denn das ist ein schönes Ende, eines, dass man über Voranmeldung jeden Freitag selbst erleben kann. Bei dem „Ski amadé – made my day“ Package: Aufladen in Dorfgastein.

SKI AMADÉ – MADE MY DAY PACKAGE: Aufladen in Dorfgastein.

jeden Freitag bis Anfang April

€ 75,00/ pro Person
begrenzte Teilnehmeranzahl

Infos und Anmeldung: Skischule Dorfgastein Holleis: +43 6433 7538

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