1000 Jahre Gastein – Die Jubiläums Geschichte

Thermalwasserleitungen in Bad Gastein

Nur wenige touristische Regionen in Europa können auf so eine lange Tradition zurückblicken wie die drei charmanten Orte Dorfgastein, Bad Hofgastein und Bad Gastein, die sich an die Flanken der Hohen Tauern schmiegen. 

Aber was geschah während der tausendjährigen Geschichte des Gasteinertals? Welche Meilensteine gab es? Welche Umstände führten dazu, dass Gastein heute mit seinem einzigartigen Mix aus nahezu unberührter Landschaft, reinster Luft, heilsamen Thermalwasser in der Alpentherme und Felsentherme, sowie außergewöhnlicher Architektur Menschen aus der ganzen Welt verzaubert? Eine historische Spurensuche in Schlaglichtern. 

 

Erste Funde in der frühen Geschichte

  •  3.750 v. Chr.: Der erste Hinweis auf menschliche Aktivität in Gastein ist ein Flintbeil aus dieser Zeit, das 1961 unterhalb des Hotels Straubinger gefunden wurde. 
  •  Römerzeit: Spuren von Straßen und viele Münzfunde. 
  •  8. Jahrhundert n. Chr.: Bajuwarische und karantanische Bauern siedeln sich an und machen das Land an talnahen Hängen nutzbar.

 

Ölgemälde Wilbad
Ein Ölgemälde des Wildbades um 1836

Die Angliederung an Salzburg und die Entdeckung des Thermalwassers

  • 218 bis 1297: Die „Provinzia Gastuna“ gehört zum größten Teil den Herzögen von Bayern. 
  •  1297: Dank geschickter Verhandlungen seitens des Salzburger Erzbischof Konrad IV. ist die „Provinzia Castuna“ fortan Teil von Salzburg. 
  •  1350: Obwohl das Thermalwasser wahrscheinlich schon in frühgeschichtlicher Zeit genutzt wurde, gab es in diesem Jahr den ersten Badebetrieb im heutigen Sinn. 
  • 1365: Mit Herzog Stephan II. von Bayern und Meinhard VII. kamen die ersten hochrangigen Besucher ins Tal, um die Heilkraft des flüssigen Tauerngoldes zu nutzen. 
  •  1436: Der erste namentlich erwähnte höchstrangige Kurgast war der spätere Kaiser Friedrich III.

 

Ölgemälde von Gastein
Ölgemälde von Anton Romako um 1877

Der Höhepunkt des Bergbaus und der Boom des Kurwesens 

  • Mitte des 14. Jahrhunderts: Der frühneuzeitliche Bergbau nach den Edelmetallen Gold und Silber wurde zum zweiten Wirtschaftszweig, der das Tal neben dem Thermalbadebetrieb prägen sollte. 
  •  1342: Für Gastein wurde eine eigene Bergbauordnung erlassen. 
  •  1557: Der Höhepunkt des Gold- und Silberabbaus mit 830 kg Gold und 2.723 kg Silber. 
  •  Mitte des 16. Jahrhunderts: Gastein stand an der Spitze der ertragreichsten Goldbergbaugebiete im deutschen Sprachraum.
  • 1616: Der Abbau in den Erzlagern lohnt es sich nicht mehr. In diesem Jahr mussten die letzten privat geführten Gewerke die Gewinnung aufgeben.
  •  1865: Das letzte staatlich-betriebene Bergwerk schloss seine Stollen.
  •  19. Jahrhundert: Parallel zum Ende des Goldabbaus nahm das Kurwesen fahr auf. 
  •  1794: Die alte Wirtstaverne am Wasserfall verwandelte sich in mehreren Bauphasen in das legendäre Hotel Straubinger und der alte Schweinestall in das 1794 fertiggestellte Badeschloss.
  •  1816: Die Übernahme der Habsburger bescherte dem Tal immer öfter prominenten Besuch wie Erzherzog Johann, Franz Schubert oder Franz Grillparzer
  •  1839: Mit dem Haus Solitude zog die gehobene Gastronomie mit erlesenen Speisen und edelsten Weinen in Gastein ein. 

 

Bad Hofgastein mit der Mutterkirche um 1874 – damals hatte der Ort 2000 Einwohner

Aufbruch in die Moderne

  • Spätes 19. und frühes 20. Jahrhundert: zahlreiche elegante Belle Époque Gebäude wie das Grand Hotel de l’Europe wurden errichtet. Ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte des Tales bildet auch der Bau der Tauernbahn
  • 1901: Bau der Tauernbahn als wichtige Nord-Süd-Verbindung im Bahnnetz und die Eröffnung der Strecke 1909. 
  • 1938: Die deutsche „Preußag“ unternahm einen erneuten Versuch des Abbaus von Edelmetall. Im Radhausberg entdeckte man zwar kein Gold, dafür trat etwas zu Tage, was später zu einem einzigartigen Therapiezentrum werden sollte. Der Gasteiner Heilstollen wird zum weltweit größten Therapiezentrum für Morbus Bechterew Patienten.
  • 1958: Die Ski-Weltmeisterschaft am Graukogel war ein winterliches Großereignis, das Gastein in der ganzen Welt bekannt machte. 
  •  1950er und 1960er-Jahre: Viele bekannte Filmschauspieler kamen nach Gastein, wie Hans Moser oder Paula Wessely. 
  •  1969: Eröffnung der ersten öffentlichen Therme Österreichs – der Felsentherme in Bad Gastein.
  •  1980: Eröffnung des Grand Hotel de l`Europe.
  •  1981: Eröffnung des Nationalparks Hohe Tauern. 

Ein Kapitel für sich: das „flüssige Tauerngold“

Gastein und das Thermalwasser – das gehört zusammen wie das „Bad“ zu „Gastein“. Und es ist einer der Gründe, warum sich das Gasteinertal so prächtig entwickeln konnte. Vermutlich wurde das Thermalwasser schon in frühgeschichtlicher Zeit in einfachen Becken genutzt. Einen ersten Badebetrieb, wie wir ihn heute kennen, gab es im Spätmittelalter – genau im Jahr 1350. Von da an war der Siegeszug des flüssigen Tauerngoldes nicht mehr aufzuhalten. 1436 kam mit dem späteren Kaiser Friedrich III. der erste hochrangige Kurgast nach Gastein.

Thermalwasserleitungen in Bad Gastein
In hölzernen Thermalwasserleitungen wurde das Thermalwasser um ca. 1865 an den Bestimmungsort geleitet

Und viele gekrönte Häupter sollten seinem Beispiel folgen, wie: 

  •       Kaiser Franz I. von Österreich
  •       Erzherzog Johann
  •       Kaiser Franz Jospef und seine Sisi
  •       Kaiser Wilhelm I. 

 

Sie alle ließen sich vom warmen Wasser der Gasteiner Thermalquellen ganzheitlich entspannen. Im 19. Jahrhundert begann das Kurwesen schließlich, so richtig Fahrt aufzunehmen. Mit dem Bau der Thermalwasserleitung von Bad Gastein nach Bad Hofgastein läuteten Kaiser Franz Joseph I. und Ideengeber Erzbischof Ladislaus Pyrker schließlich endgültig eine neue Ära ein. Bis heute lockt das heilsame Thermalwasser Gäste aus Nah und Fern ins Gasteinertal. Im Zuge der 1.000-Jahr-Feierlichkeiten öffnet die Alpentherme Gastein am 10. Oktober zu besonders günstigen Preisen ihre Pforten. Nur 10 Euro kostet der Tageseintritt für Therme und Sauna. An diesem Tag kommen die Thermengäste in den Genuss eines abwechslungsreichen Festprogramms, bei dem Geschichte und Brauchtum des Gasteinertals im Fokus stehen. 

 

Die Belle Èpoque und das „Monte Carlo der Alpen“ 

Und weiter ging der Siegeszug des größten Seitentals der Salzach. Das späte 19. und frühe 20. Jahrhundert war geprägt durch elegante Belle Èpoque-Gebäude, die bis heute das charmante Gesicht von Bad Gastein prägen. Eines der berühmtesten: das prachtvolle Grand Hotel de l’Europe. Mit dem Bau der Tauernbahn 1901 als wichtige Nord-Süd-Verbindung im Bahnnetz und die Eröffnung der Strecke 1909 fanden noch mehr Gäste ins schöne Gasteinertal. Dann kamen die zwei Weltkriege und mit ihnen ein kurzzeitiger Stillstand. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden schließlich wieder mehr Hotels gebaut – auch die modernen öffentlichen Bäder trugen enorm zum neuerlichen Aufschwung Gasteins bei. Genauso wie die Wiedereröffnung des Grand Hotel de l`Europe im Jahr 1980. 

Viele prominente Gäste waren im Grand Hotel de l`Europe zu Gast, wie 

  •       Liza Minnelli
  •       Charles Aznavour
  •       Peter Ustinov 
  •       Falco
  •       Bono Vox

 

Sie alle prägten das Bild Bad Gastein als „Monte Carlo der Alpen“. So wurde schließlich aus der „Mutterpfarre Gastein“ ein florierendes Tourismusgebiet. Bis heute begeistert das Gasteinertal mit seiner Vielfalt, 

  • mit der nahezu unberührten Naturlandschaft der Hohen Tauern
  • den wilden Bergen und sanften Almen
  • dem wohltuenden Thermalwasser
  • und dem großzügigen Wintersportgebiet 

 

Gäste aus aller Welt. Für Urlaub, wie er sein soll! 

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