Kurz gesagt – die Gasteiner Radontherapie regt Zellen im Körper an, sich selbst zu reparieren. Während man im Thermalwasser liegt, im Radondunstbad schwitzt oder im Gasteiner Heilstollen entspannt, gelangt das Radon über die Atemwege und die Haut in den Körper. Das Edelgas setzt dabei eine milde Alphastrahlung im Körper frei. Diese Strahlung aktiviert einen speziellen Botenstoff, der Entzündungen reduziert, das Immunsystem stabilisiert und den natürlichen Heilungsprozess fördert. Das Ergebnis: Die Anzahl freier Radikale im Körper verringert sich und man hat weniger Schmerzen – auch im Rücken.
In Österreich, Deutschland und Südtirol übernehmen Krankenkassen teilweise oder gänzlich die Kosten der Heilbehandlungen deiner Kur. Dabei gibt es unterschiedliche Rahmenbedingungen bei Kuranträgen in Österreich, Deutschland und Südtirol zu beachten.
Für alle deutschen Staatsbürger: Die „ambulante Vorsorgeleistung“ ist mittlerweile wieder eine Pflichtleistung der Gesetzlichen Krankenkassen. Wenden Sie sich für Ihren Antrag auf eine Kur im Gasteinertal an Ihren Haus- oder Facharzt.
Die Wissenschaft bestätigt die Wirkung der Gasteiner Heilmittel in vielen Studien. Das Forschungsinstitut Gastein, ein Institut der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg, erarbeitet laufend wissenschaftliche Studien zur Erforschung, Weiterentwicklung und Qualitätssicherung der Heilmittel.
Im Gasteiner Heilstollen, werden auf natürliche Weise das Immunsystem angekurbelt, die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert und Schmerzen gelindert. Wie? 2,5 Kilometer tief im Radhausberg bei Böckstein herrschen eine leichte Radonstrahlung, eine Temperatur von 37 bis 41,5° C und 75 bis 100% Luftfeuchtigkeit. Dadurch wird das Radon besonders gut aufgenommen. Erkrankungen des Bewegungsapparates, der Atemwege und der Haut werden hier erfolgreich behandelt. Allein in Deutschland und Österreich leiden 30 bis 40 Prozent aller Menschen an chronischen oder wiederkehrenden Rückenschmerzen. In Gastein findet man Linderung.
Neben dem Heilstollen kann das wertvolle Radon auch über das Thermalwasser im Radonwannenbad oder über Dampf im Dunstbad aufgenommen werden. Fünf Millionen Liter Thermalwasser treten im Gasteinertal täglich aus 18 natürlichen Quellen zutage. Das mit Radon angereicherte Wasser wird in das Kurzentrum Bad Hofgastein und auch direkt in einige Unterkünfte geleitet. Bis zu einem Jahr sind Betroffene von Rückenschmerzen nach einer Kur beschwerdefrei. Sie entscheiden, wo Ihre Gesundheit gefördert wird!
Es gibt mittlerweile zahlreiche wissenschaftliche Studien über die Wirkung der Radontherapie bzw. der Gasteiner Kur.
Balneologen schreiben dem radioaktiven Edelgas in niedrigen Dosen entzündungshemmende und schmerzlindernde Effekte zu.
Seit vielen Jahren gibt es dafür sehr gute Effektivitätsnachweise in Form von randomisierten kontrollierten Studien, die auch als placebokontrollierte Doppelblindstudien durchgeführt wurden:
- Die Reparaturkapazität der Zellen für Schäden im Erbgut wird durch die Alpha-Strahlung verbessert. Jede Zelle ist von Natur aus befähigt, Funktionsstörungen bis hin zu bösartigen Entartungen zu erkennen und rechtzeitig zu beseitigen. Werden Zellen zunächst niedriger Strahlung ausgesetzt, bleiben die sonst üblichen Schäden der höheren Strahlendosen aus.
- Radon bzw. seine Folgeprodukte lagern sich in fettreichen Geweben an, vor allem in der Nebennierenrinde und im Zentralnervensystem. Das könnte eine gesteigerte Hormonproduktion zur Folge haben. So wird der schmerzlindernde Effekt einer Heilstollenkur u.a. auf die Ausschüttung von Endorphinen (körpereigene schmerzlindernde Stoffe) zurückgeführt.
- Das Immunsystem wird positiv beeinflusst: Bei Patienten mit Morbus Bechterew und degenerativen Gelenkleiden hat sich durch eine Radontherapie die anfangs erniedrigte Aktivität von Abwehrzellen normalisiert.
Ebenso wird die Produktion von Radikalenfängern erhöht. Das heißt freie Radikale (=zerstörerische Stoffwechselprodukte), die u.a. auch bei rheumatischen Prozessen eine wesentliche Rolle spielen, werden unschädlich gemacht.
Eine Radontherapie lindert die Schmerzen bei rheumatischen Erkrankungen im Schnitt für 9 Monate. Dies bestätigt unter anderem die ImuRa-Studie
Im Laufe der fast hundertjährigen dokumentierten Erfahrung mit der Radontherapie und der mittlerweile 65jährigen Erfahrung mit der Heilstollentherapie haben sich einige Krankheitsbilder herauskristallisiert, bei denen sich die Radontherapie als spezifisch wirksam erwiesen hat. Das sind:
- Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, allen voran die ankylosierende Spondylitis/ Morbus Bechterew.
- Chronische Polyarthritis/Rheumatoide Arthritis
- Arthrose
- Bestimmte Formen des Weichteilrheumatismus (Fibromyalgie)
- Erkrankungen der Atemwege, wie Asthma bronchiale oder chronische Bronchitis
- Hautkrankheiten wie Schuppenflechte (Psoriasis), Sklerodermie und Neurodermitis
Eine Gesamtübersicht aller medizinischen Indikationen für eine Radontherapie finden Sie hier.
Bei diesen chronischen Krankheiten kann zwar auch das Radon keine Heilung bringen, aber wesentlich zur Linderung der Beschwerden beitragen. Um die Lebensqualität der Patienten dauerhaft zu verbessern, kann eine regelmäßige Wiederholung der Radontherapie angezeigt sein.
Aufnahme über die Haut und über die Lunge: das sind die zwei verschiedenen Formen der Radontherapie, wie sie heute innerhalb der drei- bis vierwöchigen Kuren durchgeführt werden. Bei Wannenbädern im radonhaltigen Wasser gelangt das Edelgas vorwiegend über die Haut in den Körper.
Bei einer Kur im Heilstollen atmen die Patienten die radonhaltige Luft ein und nehmen es gleichzeitig über die Haut auf. Die aufsteigenden Gase können auch abgefangen und den Patienten über Hauben zum Inhalieren oder in Kabinen als Dunstbad zugeführt werden.
Medizinisch von einer Radontherapie abzuraten ist:
- bei Menschen mit bösartigen oder akuten entzündlichen Erkrankungen
- bei Menschen mit einer Überfunktion der Schilddrüse
- bei Kindern bis 7 Jahren
- bei schwangeren Frauen
Auch Herz-Kreislauf-Krankheiten müssen individuell vom Arzt abgeklärt werden.
Im Heilstollen sollte man nicht unter Platzangst leiden.
Bei einer 3-wöchigen Heilstollenkur ist im Mittel mit einer Ganzkörperdosis von ca. 1,8 mSv zu rechnen. Ein Wert der in etwa der durchschnittlichen Jahres-Belastung durch Radon in der natürlichen Umgebung eines Mitteleuropäers entspricht.
“Eine Radontherapie stellt demnach eine Belastung dar, die in der normalüblichen Streuung untergeht” – so die Experten.
Die Strahlendosis im Vergleich | |
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Natürliche Jahresdosis | 2,5 mSv |
CT Wirbeläule | 5 - 10 mSv |
Wirbelsäulenröntgen, 2 Schritte | 2 mSv |
10 - 12 Einfahrten in den Heilstollen | 1,8 - 2,2 mSv |
Maximal erlaubte Dosis für Arbeitnehmer laut Strahlenschutz | 20 mSv |
Weitere Fragen und Details zur Radontherapie werden in der lesenswerten Broschüre “10 Fragen zur Radontherapie” beantwortet, erarbeitet von der AG Europäischer Radonheilbäder.
Mit zahlreichen österreichischen und deutschen Krankenkassen und Rentenversicherungsträgern bestehen Direktabrechnungsverträge. Einige unterschiedliche Rahmenbedingungen bei Kuranträgen aus Österreich und Kuranträgen aus Deutschland sind zu beachten.
Außerdem besteht auch die Möglichkeit, die Kur mit Privatzahlung in Anspruch zu nehmen. Dazu gibt es attraktive Angebote der Kur- und Gesundheitspartner Gastein.